Am Sonntag testeten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lohmar vor den Augen von zahlreichen Anwohnern an der Straße "Zur Jabachbrücke" sowie am nahe gelegenen Gartencenter den Schutz des Wohngebietes vor einem Hochwasser.

Hierfür kam ein Anfang des Jahres für rund 40.000 Euro angeschafftes Schlauchsystem einer Schweizer Firma zum Einsatz.

Die  Kammern der einzelnen Module, von denen sechs Stück mit insgesamt 100 Metern zur Verfügung stehen, werden zunächst im Feuerwehrhaus Lohmar mit Luft aufgeblasen und dann an den Einsatzort getragen. Nach dem Verbinden der einzelnen Elemente - bei der Übung kamen drei Elemente mit insgesamt 55 Metern sowie ein Einzelelement von 10 Metern zum Einsatz - erfolgt das Befüllen mit Wasser, um eine Stauwirkung zu erreichen.

Der Aufbau des Systems verlief im Rahmen der Übung reibungslos und die als Zeitaufwand geschätzten 45 Minuten konnten eingehalten werden.

Optimierungsbedarf ergab sich allerdings bei den baulichen Gegebenheiten vor Ort. Um einen schnelleren und einfacheren Aufbau zu ermöglichen, müssen Verkehrsschilder versetzt werden. Außerdem sollen am Lärmschutzwall links und rechts zwei befestigte, von Bewuchs freie Plätze eingerichtet werden, an denen das Schutzsystem angelegt werden kann. Ähnliches gilt für den zweiten Aufbauort am Gartencenter.

Ein wirksamer Einsatz des Hochwasserschutzsystems ist aufgrund der benötigten Aufbauzeit von rund 45 Minuten allerdings nur möglich, wenn eine frühzeitige Warnung vor dem Ereignis erfolgt. Stadtverwaltung und Feuerwehr arbeiten daher derzeit an einer Optimierung der Melde- und Alarmierungswege im Unwetterfall.

Im Realfall trifft nur der Stab der Stadtverwaltung die Entscheidung, ob das System in Stellung gebracht wird. Hintergrund ist, dass durch die Umleitung des Wassers weitere Schutzmaßnahmen erforderlich werden.